Diese KS 500 von 1936 wurde vermutlich von Zündapp um 1960 für den Aufbau einer Werkssammlung angeschafft und restauriert. Rahmen, Motor, Getriebe und Zylinder sind nummerngleich und original. Das Rücklicht und der Abblendschalter stammen aus den 1950er Jahren. Das Lenksteckschloss, das Rücklichtkabel, die Überwurfmutter für den Mischkammerdeckel links sowie das Luftfilterleitungsgummi links fehlen. Der Rückstrahler ist beschädigt, viele Gummiteile sind rissig, die vordere Bremse ist außer Funktion.
Mit der KS 500 („Kardan-Sport“ 500) brachte Zündapp 1936 eine sportliche Tourenversion der K-Baureihe auf den Markt. Statt seitengesteuerten Ventilen (SV) besaß der Motor nun obengesteuerte Ventile (OHV). Mit einer rund 50 Prozent höheren Endleistung machte die KS 500 eine wesentlich temperamentvollere Figur als die K 500. Noch flinker war die Variante KKS 500, die den leichten Kastenrahmen mit dem 500er-OHV-Boxer verband, daher aber nicht mehr beiwagentauglich war. Sportlich war auch die Fußschaltung, die allerdings noch in Kombination mit einer Tankschaltung existierte und rechts angeordnet war, wo sich auch das Bremspedal befand.
Durch den Autobahnbau waren in den 1930er Jahren auf langen Strecken plötzlich Reisegeschwindigkeiten im Bereich von 100 km/h oder mehr möglich und erwünscht. Zündapp bewarb die KS 500 daher auch als „Autobahnmaschine“. Der Versuch, mit der KS 500 der BMW R 5 Konkurrenz zu machen, glückte aber nicht. BMW behielt mit einer Telegabel und einer gut angeordneten Fußschaltung konstruktiv die Nase vorn. Zudem zeigte der Rohrrahmen von BMW, dass die Pressstahlrahmen der 1930er Jahre nicht das „ultima ratio“ für schnelle Maschinen waren, da die Zündapp-Rahmen mit hoher Leistung überfordert waren.
Daten
Motor: Zweizylinder-Viertaktmotor
Hubraum: 498 cm³
Leistung: 24 PS
Geschwindigkeit: 135 km/h
Bauzeit: 1936-1939
Stückzahl: 2151
Neupreis (1936): 1350,- Reichsmark